Eichenholz wird weil hart und spröde, sehr selten für Schnitzwerk; sehr viel eher als Bauholz und wertvoll schweres Möbelholz verwendet, weil es wurmbeständig und feuchtigkeits-unanfällig ist. Dennoch arbeitete Riemenschneider und seine Zeitgenossen viele Ihrer unübertrefflichen Schnitzereien in Eichenholz. Aufgrund seiner Zellstruktur ist Lindenholz weit besser zu bearbeiten, jedoch auch weit anfälliger für Rissbildungen. Weiche Linienführung ist bei Lindenholz gefälliger rauszuarbeiten, während Eiche-Schnitzereien stets etwas hart und "steifer" wirken müssen aufgrund des anderen Materials.
Es kommt bei den spätmittelalterlingen Kunstwerken aus Eiche jedoch als zwingend hinzu, dass die Zünfte 1375 vorschrieben, das Eiche, Nußbaum und Birne zu verwenden ist. In Lübeck zB. war Eich zwingende Vorschrift. So finden sich Skulpturen von Riemenschneider vielfach in Eichenholz, - die von Veit Stoß auch wieder in Linde.